Endlich wissen wir, wo unsere Jacken ihren Namen herhaben: Vom Columbia River, der hier das Landschaftsbild bestimmt und außerdem noch der hier ansässigen Klamottenmarke seinen Namen geliehen hat. Der Columbia River hat sich über Hunderte von Kilometern in die Columbia Gorge gegraben, bevor er bei Portland etwas sanfter fließt. Wir schauen uns heute zwei Wasserfälle in dieser Gorge an. Erst die Multnomah Falls, die leider sehr überlaufen sind. Erst auf dem Weg bis ganz nach oben wird des ruhiger.

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Dann noch eine Wanderung zu den Bridal Veil Falls, da ist es viel ruhiger und uns gefallen sie auch besser, obwohl viel kleiner:

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Abends gehts dann noch in Richtung Seattle.

 

 

 

Ich bin mit gemischten Gefühlen nach Portland gekommen, man hört ja teilweise nichts Gutes, viele Penner, häßliches Stadtbild. Nun, ich kann das nicht bestätigen. Portland ist sehr grün, hat tolle Parks und interessante Verkehrskonzepte, z.B. einer Seilbahn, die keine Touristenattraktion ist, sondern normaler Personennahverkehr von der Stadt zu einem Großkrankenhaus am Hang. Man stelle sich das mal in Stuttgart vor. Ich finde die Idee wegweisend.

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Hier gibt es einen „Rosentestgarten“ (warum auch immer man das braucht). Hier stehen ca. 300 verschiedene Rosensorten in vollster Blüte. Ich bin ja kein Rosenfan, aber das sieht schon toll aus:

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Wir sind auf dem Weg nach Portland und das sind ein paar hundert Meilen quer durch Oregon. Das ist heute die längste Fahrtstrecke unserer Tour. Nicht spannend, aber muss halt sein.

 

Außer großen Bäumen gibt es hier noch coole Elks (keine Elche, sondern Wapiti-Hirsche). Die lassen sich auch von ungeduldigen amerikanischen SUV-Fahrern nicht aus der Ruhe bringen.

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heißen die Riesenmammutbäume hier im Redwood National Park. Nachdem diese bis in die 70’er Jahre noch intensiv als Nutzholz gefällt wurden, stehen immerhin die paar verbliebenen unter Naturschutz hier im Park.

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Total schön, der Pazifik hier im Redwood National Park. Und endlich auch keine Menschenmassen hier.
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Der Lassen Volcanic National Park ist etwas unbekannter und deshalb nicht so überlaufen wie manch ein anderer. Die grandiose Landschaft und die wirklich sehr eindrucksvoll präsentierten Informationen über den letzen Ausbruch 1915/16 sind unterhaltsam und lehrreich zugleich. Für den Gruselfaktor ist auch gesorgt, an mehreren Stellen blubbert und stinkt es bestialisch nach Schwefel und man wähnt sich Beelzebub sehr nahe.

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An anderen Stellen im Park ist es dagegen dann wieder so friedlich und wundervoll, dass man schnell vergisst, dass unter den eigenen Füßen ein aktiver Vulkan schläft.DSC_8573

… so hieß der Lake Tahoe in der Sprache der Wasco-Indianer. Heute tummeln sich hauptsächlich amerikanische und einige wenige europäische Touristen bei allerlei Aktivitäten am oder im Wasser. Da durch den See direkt die Grenze zwischen Nevada und Kalifornien verläuft, gibt es auch die unvermeidlichen Hotelkasino-Klötze, fast wie in Las Vegas. Der Tag heute ist zum Chillen vorgesehen und wir machen folgerichtig nicht viel mehr als am Seestrand rumzulungern.

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Direkt neben uns ist ein spezieller Hochzeit-Bereich eingerichtet, wo sich – fast schon im Stundentakt – Paare auf erprobt amerikanisch-kitischge Art das Ja-Wort geben.

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Abends gehts dann noch 170 Meilen weiter nach Norden. Ziel ist Chester, CA.

Die Zimmer im El Mono Motel in Lee Vining sind einfach, klein und teuer. So ist das, wenn man fast das Monopol am Ort hat. Egal, die Leute sind nett und wir fühlen uns wohl.

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Der Mono Lake im Sonnenaufgang gilt als Eldorado für Fotografen und auch wir wollen diese Gelegenheit nicht verpassen. So stehen wir um 05:30 Uhr auf und sind um kurz vor sechs an der South Tufa Area:

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Das Besondere am Mono Lake ist, daß er keinen Abfluss hat und ein Wasserverlust nur durch Verdunstung entsteht. Dadurch ist über die letzten Jahrtausende der Salz- und Natrongehalt dramatisch angestiegen und im See gibt es bis auf spezielle Salzkrebse keine anderen Lebewesen. Die Szenerie ist nicht zuletzt deshalb dramatisch und beeindruckend.

Wir fahren weiter zur Goldgräber- und Geisterstadt Bodie und fühlen uns bei brennender Sonne in dem staubigen Straßen wie die Pioniere vor 100 Jahren:

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Quer durch die Eastern Sierra fahren wir dann weiter in Richtung Lake Tahoe. Bei den Travertine Hot Springs machen wir kurz Pause, entscheiden uns aber dann, den Sprung in das „soichwarme“ Schlammloch auszulassen.

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Nach einer unruhigen Nacht im Zeltdorf Half Dome Village machen wir uns zusammen mit vielen anderen auf den Weg. Wir entscheiden uns für den Besuch der Vernall Falls. Auf dem Trail geht es die ganze Zeit zu wie auf den Rolltreppen in einer stark frequentierten Shopping Mall: Viele Menschen wollen rauf, viele runter.

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Erst ab der Vernon Falls Footbridge wird es ein wenig ruhiger und der anstrengende Aufstieg lohnt sich tatsächlich. Wir sind begeistert.

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Der freie Shuttlebus bringt uns dann noch zu weiteren kurzen Trails im Park, die mit den Vernon Falls allerdings nicht mithalten können. Um ca. 4 Uhr machen wir uns dann auf den Weg über den Tioga Pass in Richtung Mono Lake. Da das Yosemite Valley ein Tal mit nur einem Ausgang ist und um diese Uhrzeit wohl viele raus wollen, gibt es ein wüstes Verkehrschaos, das aber wohl nichts besonderes ist. Schade.

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